Vinyl selbst verlegen in 5 Schritten – Schritt für Schritt zum neuen Boden
Ein Bodenbelag aus Vinyl eignet sich für nahezu alle Räume und hat eine ganze Reihe von Vorzügen. Vinylboden ist äußerst robust und leicht zu pflegen. Darüber hinaus ist er sehr resistent gegen Schmutz und Feuchtigkeit und lässt sich problemlos mit einem normalen Reiniger wischen. Ein Vinylboden ist außerdem leise, vielseitig, bietet ein angenehmes Trittgefühl und eignet sich dank seines geringen Wärmedurchlasswiderstands gut für Räume mit Fußbodenheizung.
Ein weiterer Vorteil, vor allem für HeimwerkerInnen: Vinylboden ist leicht zu verlegen. Mit einem Cuttermesser erledigen Sie alle Arbeiten, die zum Beispiel beim Verlegen von Parkett mit einer Säge gemacht werden müssen. Klick-Vinyl kann auch ein geschickter Laie problemlos und schnell verlegen. Wie das geht, erklären wir Ihnen hier Schritt für Schritt.
1. Vinylboden planen: So finden Sie die richtige Verlegemethode
Vor dem Kauf gilt es, sich für eine Verlegemethode Ihres neuen Vinylbodens zu entscheiden. Generell unterscheidet man zwischen der Verklebung oder einer schwimmenden Verlegung, bei der der Vinylboden ohne Verbindung zum Untergrund verlegt wird.
Eine vollflächige Verklebung von Vinyl ist in Bereichen mit starker Sonneneinstrahlung oder in Badezimmern empfehlenswert, damit sich kein Schimmel unter den Dielen bildet. In herkömmlichen Wohnräumen wird in der Regel jedoch Klick-Vinyl verwendet, das schwimmend verlegt wird. Das bedeutet, dass die einzelnen Dielen nur miteinander verbunden und nicht mit dem Untergrund verklebt werden.
Trittschalldämmung und Dampfbremse für den Vinylboden auswählen
Wenn Sie den Boden auf einem mineralischen Untergrund oder Böden aus Holzwerkstoffen verlegen, benötigen Sie noch eine sogenannte PE-Folie als Dampfbremse. Diese schützt den Bodenbelag vor aufsteigender Feuchtigkeit.
Außerdem benötigen Sie eine Trittschalldämmung – sofern Sie nicht Vinylböden mit HDF-Trägerplatte verwenden. Bei diesen sorgt nämlich die integrierte Dämmung für eine Reduzierung des Trittschalls.
Vinyl akklimatisieren
Bevor es ans Verlegen geht, muss sich der Vinylboden den Klimabedingungen im Raum anpassen. Dazu sollten sie über einen Zeitraum von mindestens 48 Stunden bei einer Raumtemperatur von mindestens 17 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 35 bis 60 Prozent in dem Raum aufbewahrt werden, in dem sie verlegt werden sollen.
Unser Tipp: Die Pakete sollten dabei ungeöffnet und flach liegend gelagert werden.
2. Untergrund für den Vinyl vorbereiten
Vor dem Verlegen muss der Untergrund sauber, staubfrei, trocken und eben sein. Unebenheiten sollten mit geeigneter Spachtelmasse ausgeglichen werden. Alte Bodenbeläge sind als Untergrund nicht geeignet und müssen entfernt werden. Entfernen Sie auch alle Fußleisten.
Anschließend rollen Sie die PE-Folie aus. Unsere Tipps dafür:
- Achten Sie darauf, dass sich die Bahnen um 20 Zentimeter überlappen.
- Lassen Sie die Enden etwa zwei Zentimeter an den Wänden hochlaufen und befestigen Sie sie mit Klebeband.
Nun rollen Sie die Trittschalldämmung im gesamten Raum bündig bis zur Wand aus. Die einzelnen Lagen sollten sich nicht überlappen, da es sonst zu Unebenheiten im Belag kommen kann.
3. Reihe für Reihe den Vinyl verlegen
Jetzt beginnen Sie mit der Verlegung des Vinylbodens in einer Ecke des Raums in Längsrichtung zur Hauptlichtquelle. Für ein möglichst natürliches Aussehen mischen Sie beim Verlegen Dielen aus verschiedenen Paketen.
Wichtig: Nutzen Sie Abstandskeile an Wänden und Türzargen, um für die notwendigen acht bis zehn Millimeter großen Dehnungsfugen zu sorgen.
Benötigen Sie am Ende der ersten Reihe ein kürzeres Randstück, ritzen Sie die Vinylleiste mit dem Cuttermesser an und brechen Sie sie anschließend an einer Tischkante sauber ab. Sofern der nicht benötigte Teil der Leiste mindestens 30 Zentimeter lang ist, beginnen sie mit dem Reststück die nächste Reihe. So entsteht ein durchgängiger Versatz.
Nach dem Verlegen der ersten Reihe positionieren Sie mit einem Abstandskeil die erste Diele der zweiten Reihe an der Wand und klicken sie an der Längsseite ein. Die Elemente der nun folgenden Dielen schieben Sie immer zunächst an der Längs- und anschließend an der Stirnseite ineinander und verkleinern die Abstände mit einem Gummihammer. Für Folgereihen gehen Sie nach demselben Muster vor.
4. Aussparen von Heizungsrohren und Türrahmen beim Vinylverlegen
Gelangt man nun an Bereiche, in denen sich Heizungsrohre befinden, gilt es, mit dem Cuttermesser die Diele passend auszuschneiden, damit die Rohre sauber umschlossen werden. Denken Sie in jedem Fall auch hier an die Dehnungsfuge.
Bei komplizierteren Schnitten hilft Ihnen der Einsatz einer Stichsäge. Nehmen Sie – falls zur Hand – einen Topfbohrer zur Hilfe.
Um das Vinyl perfekt unter dem Türrahmen zu verlegen, müssen Türzargen mit einem Fuchsschwanz so weit gekürzt werden, dass es drunter passt. Alternativ messen Sie die Zarge aus und zeichnen den Zuschnitt (inklusive Dehnungsfuge) auf der Diele ein, bevor es wieder ans Sägen bzw. Schneiden geht. Die Dehnungsfuge verschießen Sie anschließend mit Dichtmasse.
5. Fußleisten an den Vinylboden anbringen
Als Letztes erfolgt die Montage der Fußleisten. Da Vinyl, anders als Parkett, sofort begehbar ist, können Sie die Leisten direkt nach dem Verlegen des Fußbodens angehen. Entfernen Sie dazu zunächst die Abstandskeile.
Zum Zuschneiden der Leisten auf die richtige Länge nutzen sie eine Japansäge oder Tischkreissäge (eine einfache Säge tut es aber auch). Für die Ecken empfiehlt sich eine Gehrungssäge, die Sie auf einen 45-Grad-Winkel einstellen. Anschließend können Sie die Sockelleisten wahlweise annageln, schrauben oder kleben oder mit Befestigungsklammern anbringen. Wie Sie Sockelleisten am besten montieren, erfahren Sie in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Gegebenenfalls müssen Sie jetzt noch überstehende Folie entfernen. Diese schneiden Sie einfach mit dem Cuttermesser an den Kanten der Leisten ab. Nun ist Ihr neuer Bodenbelag fertig!